Kulturelle Bildung in Augsburg

Standortbestimmung. Handlungsempfehlungen. Zukunftsvisionen.

Am 21. und 22. Oktober 2024 beschlossen die Mitglieder des Kulturausschusses sowie des Bildungs- und Jugendhilfeausschusses einstimmig die Umsetzung der „Handlungsempfehlungen für die Kulturelle Bildung in Augsburg“.

Mit diesem Handlungskonzept liegt zum ersten Mal ein umfassender Einblick in die Kulturelle Bildung in der Stadt Augsburg vor. Das Papier bildet den Status Quo der lokalen Kulturellen Bildungsszenerie ab und gibt Handlungsempfehlungen für die Zukunft.

Grundlage für die Erarbeitung der Handlungsempfehlungen war der Koalitionsvertrag der Stadtregierung vom April 2020, der die Stärkung der Kulturellen Bildung vorsieht, u.a. mit der Neuschaffung einer Fachstelle für Kulturelle Bildung, die, ausgestattet mit einem eigenen Fördertopf, das Thema ausbauen, Kulturschaffende und Bildungsträger vernetzen, und das Thema strategisch weiterentwickeln soll.

Der Erarbeitung der „Handlungsempfehlungen“ ging ein ca. einjähriger Beteiligungsprozess voraus, den die Mitarbeiterinnen der Stabsstelle Kulturelle Bildung durchgeführt haben; beraten wurden sie dabei vom Amt für Statistik und Stadtforschung, der Hauptableitung Kommunikation sowie vom Amt für Digitalisierung, Organisation und Informationstechnik.

Zahlreiche Augsburger*innen haben an diesem Prozess mitgewirkt haben. Das Papier stützt sich auf Daten und Aussagen, die im Verlaufe des Prozesses erhoben wurden. Die Teilnahme an allen Befragungen erfolgte auf freiwilliger Basis. Befragt wurden die Akteurinnen und Akteure der Kulturellen Bildung in Augsburg, Lehrkräfte an den Augsburger Schulen, das pädagogische Personal der Augsburger Kindertageseinrichtungen sowie Augsburger Kinder und Jugendliche.

Aus den jeweils sehr umfangreichen Umfragen lassen sich verschiedene Handlungsfelder mit Bezug auf Zielgruppen, Orte und Räume, Finanzierung, Netzwerkarbeit und Angebotsformate definieren, die für die Stadt Augsburg richtungsweisend sind.

Sie betreffen insgesamt zehn Handlungsfelder:

  1. Die Erschließung neuer Zielgruppen
  2. Die Anpassung und Erweiterung der Angebotsformate der Kulturellen Bildung
  3. Die Erschließung neuer Orte für die Kulturelle Bildung
  4. Die Erhöhung von Teilhabemöglichkeiten und Chancengerechtigkeit
  5. Die kontinuierliche Weiterentwicklung der Zusammenarbeit mit den Schulen und Kitas
  6. Die Weiterentwicklung der Netzwerkarbeit
  7. Die Erhöhung des Stellenwerts und der Sichtbarkeit der Kulturellen Bildung in der Öffentlichkeit
  8. Die Themen Qualitätssicherung und Fortbildung
  9. Die Schaffung von fairen und einheitlichen Honoraren für die Akteur*innen
  10. Die Struktur und Finanzierung der Kulturellen Bildung.

Kulturaffine Lehrkräfte und pädagogische Kräfte in den Kitas sind nicht nur wichtige Ratgeber, sondern auch relevante Partner*innen in der Umsetzung von Angeboten. Sie sind es, die die Ermöglichung kultureller Projekte an ihren Einrichtungen und den oft damit verbundenen erhöhten Organisationsaufwand zum Nutzen von Kindern und Jugendlichen auf sich nehmen. Solche Partnerschaften gilt es zu pflegen und auch in anderen Themenzusammenhängen zu finden.

Die beschriebenen Handlungsempfehlungen sollten nicht isoliert gesehen, sondern im Kontext der Weiterentwicklung des Augsburger Kultur- und Bildungslebens überhaupt sowie der Themen Jugendpartizipation, „Familienstadt Augsburg“, Kommunale Bildungslandschaft, Bildungsbüro, Ganztag, Bildung für nachhaltige Entwicklung etc. betrachtet werden, damit keine Parallelstrukturen entstehen.

„Kulturelle Bildung in Augsburg. Standortbestimmung. Handlungsempfehlungen. Zukunftsvisionen.“ lebt von ihrer und durch ihre Umsetzung. Das Konzept entwickelt sich auf den vielen verschiedenen Ebenen weiter. Das Papier kann künftig als Anker dienen, der sicherstellt, dass die einzelnen Themenbereiche immer wieder betrachtet und angepasst werden können.

https://www.kulturkiesel.de/sites/default/files/documents/241007_Handlungskonzept-KB_klein.pdf

Fotos 1-3: Frauke Wichmann. Foto 4: Fabian Schreyer